Gesangsduo Regenbogen
Gesangsduo Regenbogen

 

Fürs Herz:

Gesangsduo Regenbogen tritt in Seniorenheimen auf

Auch wenn Sie keine Profi-Sänger sind, ihre Auftritte sind begehrt. Als "Gesangsduo Regenbogen" absolvieren Agnes und Gerald Schmandt ehrenamtlich bis zu 150 Auftritte pro Jahr. Ihr Zielpublikum ist das Seniorenheim.

Von

Tobias Burkert BR24 Redaktion

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am 12.09.2024 um 12:05 Uhr.

Die Anlage ist schnell aufgebaut. Ein paar Kabel gezogen, Boxen zurechtgerückt, Mikrophoncheck. Passt! Eine Garderobe brauchen Agnes und Gerald Schmandt nicht. Ihr Bühnenoutfit ist weiß und schlicht, aufeinander abgestimmt. Die Cafeteria im Seniorenheim "Wohnen und Leben" des BRK in Höchstadt an der Aisch ist bestens gefüllt. Der älteste Gast heute ist 100 Jahre alt.

Agnes und Gerald treten hier regelmäßig auf, kennen die meisten Bewohnerinnen und Bewohner inzwischen beim Namen. Rund eine Stunde will das gesangsfreudige Ehepaar den älteren Menschen ein wenig Unterhaltung bringen. Abwechslung vom oft eher langweiligen Alltag im Seniorenheim.

Auftritt ohne Gage

Auf der Playlist stehen Klassiker des deutschen Schlagers, viel Volkstümliches, Lieder zum Mitschunkeln eben. "Patrona Bavariae", "Weiße Rosen aus Athen", "Die Capri Fischer". Musik, die auch Agnes und Gerald gut finden. Die beiden sind permanent mit ihren Auftritten in Bayern unterwegs. 150 Mal pro Jahr durchschnittlich, sagt Gerald Schmandt. Auch mit 63 und 67 Jahren sei das kein Problem. Gage bekommen sie für ihre Gesangseinlagen nicht, die Anfahrt würde aber meist gezahlt.

Ehepaar Schmandt wohnt im oberfränkischen Rödental bei Coburg, tritt aber viel in Mittelfranken auf. Singen mache glücklich und gesund, strahlt die 67-jährige Agnes, die bei den Auftritten in der ersten Reihe steht. Davon wollen wir den Leuten etwas abgeben. "Wir wollen kein Geld, wir wollen Freude und Liebe bringen, Herzen erwärmen", sagt Agnes Schmandt.

Textsicher im hohen Alter

Der Auftritt kommt bestens an. Es wird mitgeschunkelt, sogar getanzt, jeder macht so gut mit, wie er kann und will. Die Seniorinnen und Senioren sind fast alle textsicher, stimmen eifrig mit ein, als Agnes Schmandt Lieder von Freddy Quinn oder Maria und Margot Hellwig anstimmt. Das sei eine Reise in ihre Jugend, lacht eine ältere Dame im Rollstuhl. Gerne würde sie dazu tanzen, das ginge aber leider nicht mehr. Ihr Tischnachbar lobt die Liedauswahl des Gesangsduos und wie die Lieder präsentiert werden.

Anregung für Herz und Hirn

Beate Bednarski kümmert sich darum, dass das Gesangsduo regelmäßig im "BRK Wohnen und Leben" auftritt. Die Leiterin der Einrichtung ist inzwischen regelrechter Fan der beiden. Die Besuche des Gesangsduos brächten so viel Freude ins Haus. Gerald und Agnes gehörten inzwischen geradezu zum Inventar. Es seien jedes Mal Höhepunkte im Veranstaltungskalender. Einige Bewohner hier seien dement. Die alten Lieder, die alten Texte seien wie eine regelrechte geistige Anregung. Scheinbar längst vergessene Zeilen werden wieder aus dem Gedächtnis hervorgeholt.

"Die Auftritte aktivieren unsere Bewohner und tun ihnen einfach gut!" Beate Bednarski, BRK Seniorenheim "Wohnen und Leben"

Nach rund 70 Minuten neigt sich der Auftritt des Gesangsduos dem Ende. Die weißen Taschentücher werden im Takt geschwenkt. Agnes und Gerald sagen "Servus, pfüat Gott und auf Wiederseh'n" – das ist nicht nur ihre musikalische Verabschiedung, sondern auch ein ernstgemeintes Versprechen.

 

 

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Agnes und Gerald Schmandt

 

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